So schön war der Klosterfestival-Auftakt in Warburg
(© Neue Westfälische vom 11. Juli 2024)
Warburg/Brenkhausen. Klöster und Klosterorte haben ihre eigene Zeit. Sie überdauern vieles und sind steinerne Zeugen von Geschichte und Gesellschaft. Diese Orte immer neu mit Leben zu erfüllen, sie im Kontext zur Gegenwart zu behalten, ist das Ziel der Akteure im Klosterfestival und im Netzwerk der Klosterlandschaft OWL. So wundert es nicht, dass in Warburg der Auftakt in der wunderschönen gotischen Klosterkirche Maria im Weinberg am Brüderkirchhof stattfand. Nach einer Begrüßung durch den evangelischen Pfarrer im Ruhestand und Kurator der Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst, Karl-Heinz Bartsch, gab es für die zahlreiche Zuhörerschar ein facettenreiches Programm mit Chormusik, Jazz und im zweiten Teil mit Orgel und Violine. Das Repertoire reichte von Bach bis zu den Beatles, von archaischen Klängen der Hildegard von Bingen bis hin zur Uraufführung einer neuen Komposition von Mathias Rehfeldt für Chor auf einen Text von Else Lasker-Schüler. In dem herrlich klangvollen Kirchenraum wurde die hohe Qualität der vielen Interpreten deutlich, dem einsatzfreudigen Jugendchor „Voice Kamp“ unter der Leitung von Max Jenkins oder dem Jazz Trio Truetone 8000 mit dem Saxofonisten Georg N. Schmitt, der mit seinem langen permanenten Atem große Spannungsbögen in die Klosterkirche brachte. Bestechend in der Tongebung und Virtuosität waren Mareike Neumann (Violine) und die Konzertorganistin Birgit Wildeman (Foto) mit ihrer Interpretation „Fratres“ des Arvo Pärt. Es war ein vielschichtiger erfüllender Abend, der Begeisterung verlieh. In der Pause war Gelegenheit zum Gespräch mit den Künstlern. Alles in allem, ein gelungener Auftakt. Das Klosterfestival OWL macht am kommenden Samstag, 13. Juli, um 19.30 Uhr Station im Koptischen Kloster in Brenkhausen mit einem interreligiösen und interkulturellen Schwerpunkt (Bridge of Sound) und am Freitag, 19. Juli, ebenfalls um 19.30 Uhr in der evangelischen Marienkirche in Höxter mit einem Ensemblekonzert der Gruppe Alba canta mit Musik aus der italienischen Renaissance. Der Abschluss des Festivals ist dann die Bach-Nacht am 27. Juli in Marienmünster.