Ökumenische Begegnungsstätte feiert

2. / 3. Juni 2018

Rückblick Bei dem Jubiläumsfest des Koptisch-Orthodoxen Klosters erinnern sich die Höxteraner Dorothee Baumgarten und Klaus Töpfer an die Anfänge der Glaubensgemeinschaft in Brenkhausen

Neue Westfälische vom 2./3. Juni 2018) 
Von Mareike Gröneweg

Brenkhausen. „Es ist schon ein kleines Wunder“, findet Bi­schof Anba Damian. Wenn er alte Postkarten des heutigen Koptischen Klosters anschaut, sagt er zu seinen Gästen wäh­rend der Begrüßung, ist er be­eindruckt, wie viel sich verän­dert hat. Anlässlich des 25-jäh­rigen Jubiläums stehen bis Sonntag, 3. Juni, zahlreiche Veranstaltungen im Kloster in Brenkhausen an. Eine davon war der Rückblick von Doro­thee Baumgarten, ehemalige Bürgermeisterin Höxters, und Klaus Töpfer, ehemaliger Bun­desumweltminister und Eh­renbürger in Höxter. Vor den Gästen – viele von ihnen aus der Weserstadt – erinnerten sich die beiden in der Kloster­kapelle an die Anfänge.

„Welch’ eine außergewöhn­liche Erfolgsgeschichte“, sagte Baumgarten zu der koptisch-orthodoxen Gemeinde in Brenkhausen. „Das hätte An­fang der neunziger Jahre kei­ner erwartet.“ Unverhohlen sprach sie über die Sorgen und Fragen, die einige Einwohner hatten. Und auch über die gro­ße Aufgabe der Sanierung: „Mich berührt noch heute die unglaubliche Kälte der Räu­me, in der sie damals leben mussten“,sagteBaumgartenzu Bischof Damian.

Doch die Bauarbeiten seien zu einer beispielhaften Res­taurierung geworden und das Kloster zu einer ökumeni­schen Begegnungsstätte. Be­sonders betonte Dorothea Baumgarten das Bürgerenga­gement der Brenkhäuser, die die neue Gemeinde im Dorf tatkräftig unterstützt haben.

Auch Klaus Töpfer sprach in seiner Rede begeistert vom Koptisch-Orthodoxen Kloster – insbesondere von einer Per­son: „Ich habe noch nie einen so faszinierenden Netzwerker wie Sie, Bischof Damian, ken­nengelernt. Und ich habe vie­le Menschen kennengelernt.

Die Höxteraner, so Töpfer, kennen Bischof Damian, da er Teil der Gemeinschaft sei. Man treffe ihn im Dorf an – und zwar meist, wenn man es nicht erwarte. Auch die Ehefrau von Klaus Töpfer engagiert sich für die koptisch-orthodoxe Ge­meinde: Jeden Samstag unter­richtet sie ehrenamtlich Kin­der im Kloster.

„Ein kluger Mensch hat mal gesagt: Das Entscheidende ist, dass man andere anders sein lassen kann“, so Töpfer in sei­ner Rede. Diese Fähigkeit, die er nicht mit Toleranz gleich­setzen will, erlebe er im Kop­tischen Kloster. Und diese Ein­stellung sei der Erfolgsgarant der Gemeinde. Zudem beton­te Töpfer, wie wichtig es sei, dass diese Erfolgsgeschichte der Kopten im ländlichen Raum, in Höxter stattfinde – und nicht in einer Großstadt.

Am Freitagabend schloss der Tag mit einem Empfang im Kloster für Gäste aus Politik und Gesellschaft.

Das Programm bis Sonntag

Samstag, 2. Juni:

Theologisches Symposium mit verschiedenen Vorträgen sowie dem UNICEF-Kinderspieltag.

Sonntag, 3. Juni:

Um 8 Uhr Frühstück für die Seminarteilnehmer;
9 Uhr koptisch-orthodoxer Gottesdienst;
11 Uhr AgapeMahl; 12.45 Uhr Weserprozession (Schiff ab Höxter-Altstadt);
14.15 Uhr ökumenischer Gottesdienst in der Kilianikirche in Höxter;
ab 15.30 Uhr Empfang im Historischen
Rathaus Höxter.

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