Horst Köhler herzlich in Höxter empfangen
(© Lippische Landes-Zeitung vom 25. November 2012)
von Carla Drews
Höxter-Brenkhausen. Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise haben am Freitag das Koptisch-Othodoxe Kloster der Jungfrau Maria und des heiligen Mauritius besucht. Sie waren der Einladung des Generalbischofs der koptisch-orthodoxen-Kirche für Deutschland, Anba Damian, gefolgt und kamen Freitagmittag in Brenkhausen an.
„Es ist ein rein privater Besuch“, sagt Bischof Anba Damian, der den ehemaligen Bundespräsidenten schon einige Male getroffen hat. „Vor etwa fünf Jahren haben wir uns in Berlin bei einem Forum der Zukunft kennengelernt“, erinnert sich der Bischof. „Vor gut einem Jahr haben wir uns bei einer Jugendveranstaltung wiedergetroffen und bei der Gelegenheit habe ich ihn eingeladen, uns zu besuchen und das Kloster zu besichtigen.“
Aus terminlichen Gründen konnte Köhler dieser Einladung erst jetzt folgen. „Wir freuen uns sehr, dass es endlich geklappt hat und sind sehr stolz darauf, Horst Köhler und seine Frau hier empfangen zu dürfen“, sagt Bischof Damian. In einer schwarzen Limousine mit Chauffeur fuhren Eva Luise und Horst Köhler vor, begleitet von einem weiteren Fahrzeug, in dem Köhlers Bodyguards mitgereist waren.
Das Ehepaar Köhler wird herzlich in Brenkhausen empfangen. Brenkhäuser Bürger, befreundete Geistliche und Freunde und Bekannte des Klosters und des Bischofs säumen die Einfahrt des Klosters und heißen die Gäste aus Berlin herzlich willkommen. Zahlreiche Schaulustige hoffen, ein Foto als Andenken an den Besuch des ehemaligen Bundespräsidenten zu bekommen und halten ihre Handys in Richtung des ehemaligen Staatsoberhauptes.
„Das ist ein besonderer Tag für Brenkhausen“, sagt Ortsheimatpfleger Hans Braune, der ein paar Worte mit dem Bundespräsidenten a.D. wechselt.
Lied aus Ägypten
Die Kinder Girgis, Stefano und Maria, die im Kloster leben, tragen ein Lied aus Ägypten vor und überreichen den Gästen Geschenke. Sie hatten mit ihrer Sonntagslehrerin Marina ein frohes Willkommenslied für den Empfang der Köhlers einstudiert. Sichtlich gerührt bedankt sich das Ehepaar Köhler für den freundlichen Empfang.
Nach einem Rundgang durch das Kloster mit Besichtigung der Kapelle, der Kreuzausstellung und des Bibelmuseums, enthüllt Horst Köhler im 300 Jahre alten Nordflügel des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters eine Tafel, die an seinen Besuch im Kloster erinnern soll. Nach einem gemeinsamen Essen im Kloster sprechen Bischof Damian und das Ehepaar Köhler „unter sechs Augen“. „Wir reden über Privates, aber auch über die koptisch-orthodoxe Kirche und ihre Rolle in der Zukunft“, so der Generalbischof. Der Teil des Besuchs innerhalb des Klosters, fand im engsten Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Im Jahr 1993 kaufte die Koptische Kirche unter Abt-Bischof Anba Damian das Kloster Brenkhausen von der Landesregierung. Es wird derzeit von Diakonen der koptischen Kirche und ehrenamtlichen Helfern vorwiegend in Eigenleistung aufwendig saniert. Die fertiggestellten Ausstellungsräume stehen tagsüber dem Besucherpublikum offen.