Erzbischof Bentz besucht das koptische Kloster in Brenkhausen

Ehrengast aus Paderborn betont: „Ökumene in vielerlei Hinsicht betrachten“
Westfalen-Blatt vom 24. Juni 2024)
Von Iris Spieker-Siebrecht

 

BRENKHAUSEN (WB). So einen großartigen Empfang habe er nicht erwartet, sagte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, als er sich nach der offiziellen Begrüßung für die Einladung in das koptische Kloster in Brenkhausen bedankte.

„Kommen Sie vorbei und lernen Sie unser Kloster kennen“, habe Damian ihm gesagt. Aus dem „Antrittsbesuch“ wurde ein großes ökumenisches Treffen. Koptische Bischöfe aus ganz Deutschland waren angereist, um dem Besuch beizuwohnen, der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends war zu Gast, ebenso Höxters Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek, Pastor Tobias Spittmann und Vertreter des Pfarrgemeinderates sowie des Kirchenvorstandes aus Brenkhausen.

Festliche Begrüßung mit Liedern und Fahnen

Der Höxteraner Bürgermeister Daniel Hartmann und sein Amtskollege aus Borgentreich, Nicolas Aisch, der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase und der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Hubertus Fehring weilten ebenfalls unter den Gästen. Fröhlich singend begrüßte eine Gruppe junger koptischer Sänger und Sängerinnen den hohen Besuch, bunte Fahnen wehten im Wind.

Die Kinder der Kita Brenkhausen sangen ein Willkommenslied und Bischof Anba Damian strahlte über das ganze Gesicht ob des gelungenen Empfangs.

Erzbischof Bentz sagte weiterhin, dass es offensichtlich eine Stärke Damians sei, Menschen zusammenzuführen, egal, welchen konfessionellen Hintergrund diese hätten. „Es ist wichtig, dass wir Ökumene in vielerlei Hinsicht betrachten“, meinte der Paderborner Erzbischof.

Gerade mit Blick auf geflüchtete Menschen komme den orientalischen und orthodoxen Konfessionen immer größere Bedeutung in Deutschland zu.

Er selbst ist Mitglied der Kommission für Weltkirche und der Unterkommission Lateinamerika. Darüber hinaus ist Bentz Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Kommission Weltkirche.

In seiner Zeit in Mainz habe er den Kontakt zur dortigen koptischen Gemeinde gern gepflegt und sei dort auch schon Bischof Damian begegnet.

„Wir diskutieren und führen theologische Gespräche, sprechen über Probleme und wie wir jeweils damit umgehen“, sagte Erzbischof Markus Bentz mit Blick zu Landessuperintendent Dietmar Arends. Ökumene bedeute aber nicht nur Austausch, sondern auch gemeinsames Erleben des Gebetes, des religiösen Spirit und der Liturgie, gemeinsame Gesänge und gemeinsames Speisen.

Diese Gemeinsamkeit erfuhren die Gäste beim Besuch im Kloster Brenkhausen während des Besuchs.

Bischof Damian zeigt Gästen das Kloster

Der offiziellen Begrüßung mit viel Musik schloss sich ein Rundgang durch die Klosteranlage an, bei dem Bischof Damian von den Renovierungen und Arbeiten, aber auch von zukünftigen Plänen berichtete.

In der Kapelle stimmten die koptischen Geistlichen festliche Gesänge an, und die Ehrengäste richteten Grußworte an die Anwesenden. Bischof Damian erklärte in Grundzügen die koptische Konfession, und zum Abschluss teilte man geweihtes Brot.

Auch Bischof Damian zeigte Parallelen und verbindende Elemente zwischen den christlichen Konfessionen auf, bezog sich auf die gemeinsamen Wurzeln des katholischen und koptischen Glaubens. In seiner besonderen, herzlichen Art spannte er den Bogen zwischen dem Gründer der koptischen Gemeinschaft, dem Apostel Markus, und dem Vornamen des Erzbischofs. Er erinnerte daran, dass der Vorgänger von Bentz im Amt die Ansiedlung der Kopten in Brenkhausen unterstützt habe und betonte die gute Zusammenarbeit mit den katholischen und evangelischen Christen – auch mit der Stadt Höxter. Ein gemeinsames Agapemahl beendete den Besuch des katholischen Erzbischofs im koptischen Kloster Brenkhausen.