Aus dem Wandelgang wird ein Weg
(©Westfalen-Blatt vom 18.12.2021)
Von Jürgen Drüke Brenkhausen (WB). Das Projekt Klostergarten in Brenkhausen erfährt eine wesentliche Änderung und verliert ein Element: Den vorgesehenen Wandelgang wird es nicht geben. Statt eines Wandelgangs wird für das 200.000-Euro-Projekt, das mit EU-Geldern gefördert wird, ein Weg gebaut werden. Der Grund ist ein Veto des Denkmalschutzes. Im Juni 2022 soll der Kloster- garten fertig sein. 2022 wird Brenkhausen 1200 Jahre alt. Der „neue Klostergarten“ ist nun im Ortsausschuss Brenkhausen auf den Weg gebracht worden. „Der Wan- delgang ist zu hoch und ragt über die historische Klostermauer hinaus“, so lautete die Begründung der Denkmalschützer für die Ablehnung des ursprünglichen Plans. „Die Technische Hochschule Höxter OWL hatte den Klostergarten geplant. Ideen der Bürgerinnen und Bürger waren zudem über einen Wettbewerb eingeflossen“, blickte Ortsausschussvorsitzender Albert Speith in der Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus zurück. Alice Neubacher, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Technischen Hochschule, stellte die neuen Planungen vor und brachte es gleich auf den Punkt: „Den Wandelgang haben wir in einen Weg verwandelt.“ „Bürgervorschläge können wir nun aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr berücksichtigen“, bedauerte Speith. Denn Ende Juni solle der Klostergarten fertig sein – pünktlich mit dem Hauptfest im Rahmen des 1200-jährigen Ortsjubiläums. „Die jetzige Alternative ist die Grundvoraussetzung, dass wir das Projekt nun in Angriff nehmen können“, stellte Alice Neubacher fest.
Rückblick: Der erste Klostergarten-Entwurf war im April von Studentinnen und Studenten der Technischen Hochschule OWL in einer Online-Veranstaltung vorgestellt worden. Weitere Ideen der Bürgerinnen und Bürger sind vor acht Monaten in den Plan eingeflossen. „Das zentrale Element war der Wandelgang an der Ostseite des Klosterareals parallel zur historischen Klostermauer“, berichtete Albert Speith. Der etwa 50 Meter lange Wandelgang sollte mit Rosen und Weinranken bepflanzt werden. „Zudem sollte es Spruchbänder imWandelgang geben. Die Botschaft dazu hatte ein Ideen-Wettbewerb erbracht“, so Speith. Der Weg sei ebenerdig mit Buntsandsteinplatten in Stufenform. Der Schriftzug, der die Besucher in verschiedenen Sprachen willkommen heißt sowie ein Bibelzitat werden auf dem Weg eingraviert. „Zum Lesen befindet sich der Schriftzug eigentlich auf der falschen Seite“, bemängelte der OA-Vorsitzende. Auf der anderen Seite entlang der Mauer wird es Sitzbänke geben. „Der neue Klostergarten soll ein Ort der Begegnung werden“, sagt Albert Speith. Weitere Elemente seien ein Kräuter- und Gemüsegarten sowie eine Streuobstwiese. Im Rahmen der LGS werden in Höxter im Umfeld sechs Projekte mit 1,78 Millionen Euro aus EU-Geldern gefördert.