Feier mit Papst in ägyptischer Hauptstadt

Koptischer Generalbischof Damian aus Höxter zum Metropoliten erhoben

Westfalen-Blatt vom 05. Dezember 2025)

HÖXTER/KAIRO (hai) Der koptische Papst Tawadros II. hat den Generalbischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian aus Höxter-Brenkhausen, zum Metropoliten erhoben. Die feierliche Ernennung erfolgte in der Markus-Kathedrale von Kairo (Ägypten).

Der 70-Jährige Damian ist seit 1995 Generalbischof und seit 2013 Diözesanbischof für Norddeutschland mit Amtssitz im Kloster Brenkhausen (Höxter). Damit berief die koptische Kirche erstmals einen Metropoliten für den Dienst in Deutschland. Metropoliten stehen einer Gruppe von Bischöfen vor.

Auf die Frage von Medien, was für ihn der Aufstieg bedeute, reagierte Damian bescheiden: „Ich betrachte mich nach wie vor als Diener der Kirche.“ Er verstehe die Ernennung auch als Würdigung seiner bisher geleisteten Arbeit.

Damian: „Ich bin ein Diener der Kirche!“

Als Metropolit werde er künftig einem Gremium angehören, das Papst Tawadros II. in wichtigen Fragen berate, vor allem bei kirchenpolitischen Entscheidungen. Damian absolvierte zunächst ein Medizinstudium. Von 1981 bis 1991 war er als Arzt in Deutschland tätig, bis er sich für ein Leben als Mönch entschied.

Die koptische Kirche geht der Überlieferung zufolge auf eine Gründung des Apostels Markus etwa zwischen 50 und 60 n. Chr. zurück. Sie ist damit eine der ältesten Kirchen. Die Zahl der Kopten wird weltweit auf rund 15 Millionen geschätzt. Sie leben vor allem in Ägypten. In Deutschland liegt ihre Zahl bei etwa 20.000.

Die Kopten sind die ursprünglichen Christen Ägyptens und führen ihre Gründung auf den heiligen Apostel und Evangelisten Markus zurück. 1993 erwarb die koptisch-orthodoxe Kirche das ehemalige Zisterzienserinnen- beziehungsweise Benediktinerinnen-Kloster in Brenkhausen.

Unter der Leitung von S.E. Metropolit Anba Damian wird es seitdem denkmalgerecht, liebevoll und fachkundig saniert. Nach 25 Jahren erstrahlt die einstige Klosterruine in neuem Glanz. Heute ist das Kloster eine ökumenische Begegnungsstätte, ein beliebtes Ausflugsziel und ein renommierter Tagungsort. Metropoliten gelten als Oberhäupter wichtiger Bischofssitze.

Rückblick: Das pharaonische Ägypten war für die Bewohner des Gebietes von Syrien-Palästina im Altertum und der Antike von zentraler Bedeutung. In der Bibel werde Ägypten mehr als 600-mal erwähnt und ist Mittelpunkt zahlreicher Erzählungen. Das Matthäus-Evangelium berichtet von der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, wo das Jesuskind mit seinen Eltern Asyl vor der Verfolgung durch Herodes findet: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ (Matthäus 2, 13 – 15).

Die ersten christlichen Klöster entstanden in den ägyptischen Wüsten, daher ist Ägypten die Wiege des Mönchtums. Hier wurde die christliche Spiritualität zunächst von Einsiedlern – wie dem Hl. Antonius – während der Verfolgungen unter den römischen und später arabischen Herrschern bewahrt.

Die erste Klostergründung geht auf den Hl. Anba Pachomius zurück. Seine in koptischer Sprache verfassten Klosterregeln wurden später ins Griechische und Lateinische übersetzt. Von Ägypten aus breitete sich das Mönchswesen in die Provinzen des Römischen Reiches aus und begründete damit auch das klösterliche Leben in der weströmischen sowie abendländischen Welt.

Dorfgemeinschaft will Gratulation überbringen

Am Freitag, 5. Dezember, will die Dorfgemeinschaft von Brenkhausen Anba Damian zu seiner jüngsten Ernennung gratulieren. Dazu trifft sich die Dorfgemeinschaft laut Bezirksverwaltungsstellenleiter Johannes Hüls um 18.45 Uhr in Begleitung von örtlichen Musikvereinen in der Propsteistraße, um dann gemeinsam zum Haupteingang des Koptenklosters zu ziehen und dort die herzlichen Glückwünsche direkt dem neuen Metropoliten überbringen. Es würden mehr als 70 Teilnehmer aus dem Ort dazu erwartet.